Donnerstag, Juli 19, 2007

Kleine Sünden

Ja, kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort. So ist es auch am Dienstag passiert. Die Geschichte ist irgendwie sehr seltsam, vor allem, wenn man die ganzen Zusammenhänge hierzu noch betrachtet. Ergebnis ist zumindest, dass ich für die nächsten Wochen erst einmal einen eingeschränkten Bewegungsradius haben werde.

Das passierte:

Am Dienstag war Klausureinsicht. Als letztes kam ein Junge, der eigentlich keinen Punkt mehr hätte kriegen dürfen. Ich habe dafür gesorgt, dass er ihn erhält und somit seinen kleinen Notensprung vollführen konnte. Als ich mit dem anderen Tutoren aufbrach, gab es zwei Optionen: Mensa oder kurz zur Bibliothek. Eigentlich wollte ich gar nicht in die Mensa. Da jedoch mein Magen unheimlich knurrte, entschied ich mich spontan doch zum Essen. Auf dem Weg nach oben zur Essensausgabe passierte dann das Unglück. Ich freute mich über meine Heldentat, stieß gegen die Stufen und stolperte. Es tat höllisch weh. Stoßen ist jedoch nichts Weltbewegendes. Also holte ich mir etwas zu essen und aß ganz schnell. Es tat höllisch weh und mein Zeh wurde immer dicker. Nach dem Essen versuchte ich dann herunterzuhumpeln, um mich zu erkundigen, wo dich nächste Erste-Hilfe-Stelle an der TU ist. Das wussten die Leute von der Information aber nicht. Nachdem ich sie von meinen Schmerzen überzeugt hatte, gaben sie mir einen Eisbeutel zum Kühlen und ein paar Minuten, um mich zu sammeln. Hiernach kam die Diskussion auf, ob ich mit dem Krankentransporter nach Hause gefahren werden sollte. Das Problem ist nur, dass Krankentransporter nur bis zur nächsten Hilfestelle fahren; ansonsten wird es teuer. Nun trat Plan B in Kraft. Ich rief meinen Vater an, der zur Zeit auch mit einem Zehschaden zu Hause liegt, und fragte ihn, ob er vielleicht einen Nachbarn fragen könne, damit der mich abhole und nach Hause und dann zur Chirurgie transportiere. Da mein Papa da aber eigen ist, war sein Plan A, dass ich erst einmal Freunde von mir frage. Das versuchte ich dann. Wieviele Freunde mit Auto hat eine kleine Studentin mit einem verletzten Zeh? - Nicht sehr viele! Die erste Freundin hatte ihr Mietauto am Tag zuvor abgegeben. Eine Freundin arbeitete zu dieser Zeit und war als letzte Reserve gedacht. Ein Kumpel war nicht erreichbar. Ja, es sah relativ schlecht aus.
Das seltsame war, dass ich tatsächlich jemanden erreichte, der genau an dem Tag zufällig an der Uni war. Eigentlich wollte ich ihn gar nicht anrufen, da er meine Geburtstagsfeier geschwänzt hatte. Die Not lässt einen jedoch jeden Stolz vergessen. Er holte mich also ab und fuhr mich zur Parkklinik. Für ihn war es aber auch problematisch, da er eigentlich seinen Vater als Überraschung vom Flughafen abholen wollte. Er hatte noch eine Viertelstunde von der Parkklinik bis Schönefeld (und hat es tatsächlich auch geschafft).
Zwischendurch hatte mein Vater die Nachbarin beauftragt zur Parkklinik zu fahren, damit diese meine Krankenkarte und Krücken vorbeibringen könne. Dort warteten wir anderthalb Stunden. Dann reichte es ihr. Sie rief bei ihrem Chirurgen ganz in der Nähe an. Dort wurde ich sofort behandelt. Bei der Analyse der Röntgenaufnahmen kam die Analyse: Fraktur des rechten großen Zehs.
An dem Tag war ich noch überzeugt nach Konstanz zu fliegen. Im Laufe des nächsten Tages legte sich dieser Optimismus als mir klar wurde, dass ich schon Schwierigkeiten hatte, hoch in mein Zimmer zu gelangen oder von der Terrasse zur kleinen Gartenbank. Der größte Kraftakt war es jedoch, heute die Klausur zu schreiben. Es ist ein verdammt langer Weg von der Straße bis zum 2. Stock des Hauptgebäudes der TU. Jetzt ruhe ich mich aus und erwarte ein paar sehr erholsame Wochen. So viel kann man als Halbkrüppel nicht machen! :o(

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3 Kommentare:

Blogger DanielSan & the big, wide world meinte...

Sag mal Träumelinchen kennen wir uns? Wußte gar nicht, dass ich ein Freund von Dir bin oder ist der Synonym von einer mir vertrauten aber unenddeckten Seele!?

Gruß,
Daniel

9:06 AM  
Blogger DanielSan & the big, wide world meinte...

Hallo Sonja, hoffe Deinem Zeh gehts gut ;-)

9:13 AM  
Blogger Traeumerlinchen meinte...

Ja, es geht ihm schon etwas besser. Ich hab ja jetzt einen supertollen Laufschuh, der den Vorderfuß entlastet. Ansonsten ist es ziemlich langweilig, wenn man nichts weiter machen kann, außer zu warten, bis man endlich wieder gehen kann. :o(

6:34 PM  

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