Die lange Nacht der Museen und die verliebte Wespe
Am Samstag war wieder einmal die "Lange Nacht der Museen". Erstmalig habe ich auch daran teilgenommen, da Freunde aus Polen angereist waren, Filip und Camilla, und Anja und ihr Freund auch ein paar Ausstellungen und Museen sehen wollten. Begleitet hat sie noch eine Freundin aus Poznan, Dunja.
Den Tag haben wir dann mit einem Picknick am "Weißen See" begonnen. Das Wetter war einfach herrlich und eine Wespe verliebte sich in Anjas Freund Flo. Sie war so besessen von ihm, dass sie die ganze Zeit auf seiner Lippe ruhte, um ab und zu leidenschaftlich und kräftig zuzubeißen, als Zeichen ihrer Zuneigung und Leidenschaft. Da er sie jedoch nicht erhören wollte, wanderte sie zu seinem Auge und biss auch in sein Lid. Da er jedoch immernoch keine Reaktion zeigte (Was für ein Schurke!) wanderte sie zurück zu seiner Lippe. Daraufhin brannte Flo mit seiner Freundin auf schnellem Fuße zum Wasser hin durch. Sie war beleidigt, aber gab sich noch lange nicht geschlagen. Als er zurückkehrte, wartete sie nur auf den passenden Moment, um ihn wieder ihre Zuneigung zu präsentieren. Aufgegeben hat sie die ganze Sache erst, als er mit dem Fahrrad mit hoher Geschwindigkeit um den "Weißen See" bretterte.
Ich fuhr dann auch erst einmal nach Hause, um mir ein paar warme Sachen für die Nacht anzuziehen. Gegen 3 Uhr nachmittags trafen wir uns dann im Studentenwohnheim, wo Flo wohnt. Dort übernachteten auch die polnischen Gäste. Kurz nach drei brachen wir auf, um eine Runde Eis am Potsdamer Platz zu essen. Es war wie immer sehr schmackhaft und man musste sehr lange warten, bis man endlich zu Zuge kam. Ich hatte diesmal eine Fruchteiskombination.
Daraufhin legten wir uns auf die Wiese hinter dem Einkaufszentrum, um die letzten Sonnenstrahlen abzupassen.
Als wir endlich alle unser Eis aufgeleckt hatten, machten wir einen Plan für die Nacht. Wir wollten möglichst viel sehen. Da zum Glück viele naturwissenschaftlich angehauchte Menschen sich gefunden hatten, war der Plan auch dementsprechend ein bisschen untypisch für einen Museumsrundgang. Wir begannen mit der Cousteauausstellung, die jedoch eher enttäuschend war, da nur eine mittelklassige Band mit sehr schlechten Toningenieuren in einem Autohaus musikalisch zwei drei Photos untermalten, die Cousteau mit seiner Unterwasserkamera geschossen hatte. Das Highlight waren die Bugattis im Schaufenster. Filips Kommentar dazu war nur: The only comment possible to that is "honey, when's your birthday?". Als nächstes gingen wir dann die Straße Unter den Linden weiter und gelangten zum Kronprinzenpalais, worin die Einsteinausstellung hausierte. Es war einfach nur fantastisch. Leider hatten wir uns viel zu wenig Zeit für diese einmalig gute Ausstellung genommen, in der vor allem die wissenschaftliche Arbeit Einsteins im Vordergrund stand. Seine Theorien wurden erläutert und es gab auch viele Weltraumbilder in der obersten Etage. Zwischendurch konnte man seine Formelblätter bewundern und auch nachgespielten Dialoge zwischen hochrangigen Wissenschaftlern wie Boltzmann und Hertz lauschen. Danach waren wir so geschafft, dass wir eine Runde essen waren. Danach fuhren wir mit dem Bus zum Technikmuseum. Da es schon fast 10 Uhr war, entschieden wir uns, nur das Spektrum heimzusuchen, um ein bisschen herumzuspielen. Es war einfach toll, auch wenn wir alle schon einmal da drin gewesen waren. Es entspannte auch den Geist, da wir noch ein paar Museen auf unserer Liste hatten. Gegen 23 Uhr brachen wir dann auch zum "Museum der unerhörten Dinge" auf. Problematisch war es aber erst das Museum zu finden, da die Straße einen recht seltsamen Verlauf hatte und wir am falschen Ende feststellten, dass wir uns verlaufen hatten. Das Museum wäre interessant gewesen, wenn wir noch konzentrationsfähig gewesen wären. Dort wurden verschiedene seltsame Stücke ausgestellt, zu denen es jeweils immer eine Anekdote gab. Wir blieben jedoch nur eine halbe Stunde, bis uns der Museumsleiter eine Eiersortiermaschine aus Kröte, das eigentlich Maulwurf heißt, vorführte, die er nie gesehen hatte, jedoch erhört. Danach brachen wir nach Mitternacht zum Blindenmuseum in Steglitz auf. Dort kann man sehen, wie sich blinde Menschen in unserer Umwelt zurechtfinden und selbst einmal testen, wie unterentwickelt der Tastsinn einer sehenden Person ist. Wir hatten die Möglichkeit Kinderbilderbücher uns "anzusehen" und Brett- sowie Kartenspiele für Blinde auszuprobieren. Ein blinder Systemadministrator hat uns dann noch gezeigt, wie Blinde am Computer arbeiten können. Es war einfach nur faszinierend. Wir waren so begeistert von diesem Museum, so dass wir unseren letzten Haltepunkt gar nicht mehr erreichen konnten. Dieser wäre die Helmut-Newton-Ausstellung gewesen. Leider war es schon fast zwei Uhr, das offizielle Ende dieser außergewöhnlichen Veranstaltung. Wir fuhren dann zurück nach Hohenschönhausen/Weißensee, wo wir dann auch gegen drei Uhr morgens ankamen. Völlig müde aber auch voll von interessanten Eindrücken sank ich dann in den Schlaf.
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