Sonntag, Oktober 30, 2005

Die Wächter der Nacht und die verzweifelte Suche nach einem Hagebuttenstrauch mit Früchten

Gestern abend, nachdem mir alle Leute abgesagt hatten und ich nicht mehr wusste, was ich vielleicht noch tun könnte, fragte mich meine Mutter, ob ich mit ihr in einem Film namens "NVA" gehen würde. Ich habe mich natürlich geweigert, aber gleichzeitig meinen Denkapparat einmal eingeschalten, um mir zu überlegen, welche Filme zur Zeit für mich von Interesse wären. Nach "Pride and Prejudice", fiel mir sofort "Nochnoi Dozor" ein. Leider war keiner in meiner Familie an diesem Abend noch an diesem Film interessiert. Daraufhin kam mir ein Geistesblitz und ich lief sofort zu meinem Telefon. Blutiger Fantasyfilm? Micha, magst du "Wächter der Nacht" anschauen. Jetzt war es nur noch eine Frage der Uhrzeit. Also gingen wir zwei zu der Spätvorstellung im Cinemaxx Hohenschönhausen.
Der Film war einfach großartig und ist auf jeden Fall empfehlenswert. Wann sieht man schon Menschen eine Blutwodkalimonadenmischung trinken und richtig dreckige Hinterhäuser. Es ist einen auf jeden Fall das erste Mal bewusst geworden, wie steril und sauber der Dreck in Hollywoodfilmen ist. Der Film war interessanter als seine Vorschau, da es sich um einen Spielfilm mit mystischen Elementen handelte. Es wurde darauf Wert gelegt, dass ganz normale Menschen wie Metzger, Krankenschwestern und Menschen mit leichten Alkoholproblemen (kommt von dem vielen Blut?!?) Hauptdarsteller waren. Die Hexenkunst hatte sich an Anlehnung an Terry Pratchett mit ganz normalen alltäglichen Mitteln begnügt. Nein, wir brauchen keinen Bottich, Vollmond und viele seltsame Amulette sondern einfach nur "headology".
Micha und ich waren sehr begeistert, und beim Ende war uns klar, dass dieser Film nicht durch die Hände amerikanischer Filmemacher gegangen war.
Heute dann, nachdem ich ausgeschlafen hatte, kam dann nach dem Mittagessen der mütterliche Befehl, doch einmal durch die hohenschönhausener Umgebung zu streifen und nach Hagebuttensträuchern zu suchen, da sie doch langsam mit der Herstellung unserer Löwa'schen Hagebutte" beginnen wolle. Daraufhin zog ich mit meinem Bruder und meinem Vater aus, um ihrem Wunsch nachzukommen. Es stellte sich jedoch als extrem schwierig heraus, da die meisten Sträucher schon ihre Früchte verloren hatten. Nachdem wir ein zwei verkümmerte Sträuche in Weißensee entdeckt hatten, zogen wir mit hängenden Köpfen nach Hause zurück. Zumindest hatten wir noch einmal das schöne Oktoberwetter genossen. Als wir dann den Weg zum Malchower See langgingen, standen da plötzlich ein Strauch neben den anderen. Es war einfach unglaublich. Die Ernte dieses Jahr ist auf jeden Fall gerettet, auch wenn sie nicht allzu üppig ausfallen wird. Auf das es bald Hagebuttenwein gibt; Alkoholgehalt: Lass dich überraschen!

Sonntag, Oktober 16, 2005

La Lúcuna und seltsame Begegnungen bei Nacht

Nachdem ich gestern mein Aquarium wieder in Ordnung gebracht hatte, fuhr ich zu einer Freundin, um ihr erstens ein paar Tortillas zu bringen und danach zu einer weiteren Freundin zu fahren, mit welcher wir zu der Eröffnung eines Ladens am Arkonaplatz, La Lúcuna, gehen wollten. Eigentlich waren wir schon eine halbe Stunde zu spät. Dies hielt uns aber nicht ab, noch eine weitere halbe Stunde auf besagte Freundin zu warten, die an diesem Tag noch bei Ikea war und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause musste ("Die Ärmste!").
Gegen viertel neun brachen wir nun zu besagten Laden auf. Nachdem wir mehrere Möglichkeiten nicht wahrgenommen hatten, uns auf einem Stadtplan kundig zu machen, irrten wir erst durch die Gegend um den Zionskirchplatz, um danach um den Arkonaplatz nach der Straße und den Laden zu suchen. Schlussendlich hatten wir es dann endlich geschafft. Es war sehr gemütlich. Es gab sehr gutes Essen, Kartoffeln mit einer typisch peruanischen Sauce und exotisches Gemüse. Zudem gab es noch ein kleines Singabendprogramm, da eine Bekannte von Juan Carlos, dem Betreiber des Ladens, ihre Gitarre mitgebracht hatte. Sie hatte eine einfach atemberaubende Stimme als sie Klassiker Lateinamerikas zum besten gab. Es zuckte in unserren Gliedern und wir litten mit ihr als sie mit geschlossenen Augen traurige Weisen sang. *sigh*
Nach der Gesangseinlage entschied sich eine aus unserer Gruppe doch aufzubrechen, damit wir nch eine weitere Freundin am Colosseum treffen konnten. Diese wollte sich jedoch einen Film ansehen, auf den wir anderen drei keine Lust hatten. Deshalb entschieden wir uns erst für eine kleine Weinparty, dann jedoch für eine Teeparty in der WG der einen.
Gegen 2 Uhr nachts brach ich dann von da aus auf, um mich auf den Weg in mein gemütliches Bettchen zu machen. Da es kalt war und ich die Nachtbahn nicht verpassen wollte, rannte ich ein kleines Stückchen. Dies blieb jedoch nicht unbeobachtet. Ein Fahrradfahrer hatte mich entdeckt und bot mir an, dass ich mich doch auf sein Gestell setzen könne. Ich lehnte dankend ab. Er ließ sich jedoch nicht beirren. Dann fuhr er mir voraus, um zu sehen, wieviel Zeit ich noch hatte. 2 Minuten. Er fragte danach mir seine Nummer geben zu können. Er hatte jedoch nichts zum Schreiben. Daraufhin nannte er mir seine Arbeitsstelle, auf das ich ihn doch mal besuchen könne. :) Mal schauen!